Chronische Pankreatitis
Definition
Die chronische Pankreatitis ist eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse, bei der durch rezidivierende Entzündungsschübe das Pankreasparenchym durch fibrotisches Bindegewebe ersetzt wird. Häufig ist ein übermäßiger Alkoholkonsum die Ursache. Folge des bindegewebigen Umbaus der Bauchspeicheldrüse ist ein fortschreitender Verlust der exokrinen und endokrinen Pankreasfunktion mit Durchfall und Entwicklung eines Diabetes mellitus. Daneben kommt es zu charakteristischen Komplikationen wie zum Beispiel:
Das Risiko für ein Pankreaskarzinom ist 16-fach erhöht bei chronischer Pankreatitis und bei Patienten, die zusätzlich rauchen, 25-fach. Mutationen im kationischen Trypsinogen-Gen (PRSSI) führen mit einer Penetranz von 80–93 % in einem autosomal-dominanten Erbgang zu einer chronischen Pankreatitis.
Diagnostik
Im Vordergrund stehen der Ultraschall, die Endosonografie, die Kernspintomografie und die ERCP (Gangdarstellung von Bauchspeicheldrüse/Hauptgallengang mittels Kontrastmittel), wobei letztere fast ausschließlich zur Beseitigung von Komplikationen eingesetzt wird. Verengung des Bauchspeicheldrüsenganges in der ERCP mit Steinbildung (Abb. 1). Verkalkungen in der Bauchspeicheldrüse in der Endosonographie (Abb.2).
Therapie
Im Vordergrund steht zunächst die adäquate Therapie der Fett- Verdauungsstörung und der Schmerzen. Die meisten Komplikationen können endoskopisch behandelt werden. Ist dies nicht mehr möglich, so kommen operative Verfahren, wie die magenerhaltende Bauchspeicheldrüsenkopfresektion oder die klassische Whipple‘sche Operation zum Einsatz.
Quelle: Nach Mayerle, J et. al Dtsch Arztebl Int 2013; 110(22): 387–93.