Lactoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit) - Nahrungsunverträglichkeiten Teil 2
Der Milchzucker (Lactose) ist ein Disacharid und besteht aus zwei Hexosen.
Der Anteil von Milchzucker in der Milch unterscheidet sich erheblich. Die menschliche Muttermilch enthält 7,1 % Milchzucker, Kuhmilch 4,6 % Milchzucker, Schafsmilch 4,8 %, Ziegenmilch 4,4 % und Elchmilch 22 %.
Milchzucker unterstützt die Aufnahme von Kalzium im Darm, dient als Energielieferant und beeinflusst die Mikroflora im Darm positiv durch Hemmen von Fäulnis- Bakterien. Milchzucker ist in Desserts, Eiscremes, Backwaren, Fleisch- und Wurstwaren, Dressings und Instantsuppen, Ketchup enthalten.
Die Milchzuckerunverträglichkeit (Lactase–Mangel- Syndrom) ist genetisch bedingt oder kann erworben werden. In Deutschland leiden ca. 15% der Bevölkerung daran.
Typische Symptome sind Blähungen, Darmkrämpfe (wird leicht mit Reizdarm verwechselt), Sodbrennen, Durchfälle, Schwächeanfälle.
Diagnostik:
Wasserstoffatemtest
Lactose-Toleranztest (Blutzucker-Test)
Gentest (Nachteil: nur der genetische Defekt wird erfasst, nicht die erworbene Lactoseintoleranz)
Dünndarmbiopsie mit Immunschnelltest
Wir führen in der Praxis ausschließlich aus Qualitätsgründen den Immunschnelltest aus der Dünndarmbiopsie durch, das Testergebnis liegt sofort nach der Gastroskopie (Magenspiegelung) vor und hat den Vorteil der semiqualitativen Aussage zur Lactaseaktivität.
Therapie:
Verminderung der Lactosezufuhr in der Nahrung und Einsatz von Lactase-Kapseln, die das fehlende Enzym ergänzen.