Praxisklinik für Gastroenterologie und Proktologie in Leipzig
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Sodbrennen

Sodbrennen ist eine Volkskrankheit. Fast jeder 5. Deutsche leidet innerhalb einer Woche daran. Ursachen sind nicht nur Inaktivität und Übergewicht, sondern auch eine konstitutionelle Veranlagung. Üblicherweise wird Sodbrennen zunächst bei erstmalig längerem Auftreten mit einer Säureblockade behandelt. Tritt Beschwerde-freiheit ein, so sind zunächst keine weiteren Maßnahmen erforderlich. Bestehen jedoch die Beschwerden fort, so ist eine Diagnostik vom Gastroenterologen zu empfehlen. Hierbei steht die Magenspiegelung im Mittelpunkt. Die häufigste anatomische – physiologische Ursache des Sodbrennens ist ein Zwerchfellbruch (siehe Bild 1 und 2 einer Magenspiegelung mit Zwerchfellbruch), in der Regel bildet dies die Ursache für eine Entzündung der unteren Speiseröhre.

Der Gastroenterologe muss im Rahmen einer Magenspiegelung andere Ursachen des Sodbrennens, wie eine Magen-Dünndarmatonie oder ein Passagehinderniss ausschließen. Ist dies geschehen, wird eine konsequente Säureblockade eingeleitet. Die meisten Patienten werden darunter beschwerdefrei. Ist dies nicht der Fall, muss mit dem Patienten eine Operation diskutiert werden. Damit diese den maximalen Erfolg erbringt, ist eine weiterführende Diagnostik neben der Magenspiegelung notwendig. Bisher war die Langzeit-pH-Metrie der Speiseröhre der Standard. Wenn damit ein krankhafter Befund gefunden wurde, konnte die Operation erfolgen. Neue Erkenntnisse zeigen, das mit dieser Methode nur 70% aller Patienten mit Sodbrennen (Reflux) erfasst werden, da ca. 30% einen alkalischen Reflux aufweisen, der nur durch die neue Methode der Impedanz-messung erfasst wird.

Ein Meilenstein in der Diagnostik stellt die Langzeit- pH- Metrie mit der Bravo- Kapsel (Bild 3 Bravo-Kapsel im Applikationssystem) dar. Diese Methode wurde entwickelt, da viele Patienten die Mess- Sonde in der Nase nicht tolerieren. Die Bravo- Kapsel zur Säuremessung ermöglicht eine fast 96 Stunden umfassende Messung ohne Schlauch in der Nase, da die Kapsel an der Speiseröhrenwand (Bild 4 Röntgenbild einer Kapsel in der Speiseröhre) befestigt wird und von da ihre Signale per Funk auf ein kleines Aufnahmegerät (Bild 5 Aufnahmegerät der Bravo- Kapsel) sendet. Damit steht dem Patienten heute eine äußerst komfortable Methode zur Diagnostik zur Verfügung, die die Teilnahme am sozialen Leben ohne weiteres ermöglicht. Bisher wurden in unserer Praxisklinik 3 Kapseln innerhalb von 3 Monaten erfolgreich unter Röntgen- Kontrolle platziert. Sind die bei den Messungen erhobenen Befunde pathologisch (Bild 6 Auswertung Reflux) dann sollten Patient und Arzt die therapeutischen Möglichkeiten diskutieren.

Eine Standardoperation ist die Fundoplicatio nach Nissen mit Verschließen des Zwerchfellbruches und Anlegen einer Magenmanschette. Diese Methode ist seit Jahrzehnten etabliert. Neu ist die Hernioplastik mit Titan-netzimplantation, die von einem etwas anderen physiologischen Verständnis der Krankheit Sodbrennen ausgeht. Das Für-und-Wider muss der Patient vertrauensvoll mit seinem Arzt und dem potentiellen Operateur diskutieren.

Prof. Dr. med. habil. Thomas Körner, Leipzig

Kontakt

Praxisklinik für Gastroenterologie und
Proktologie BAG
Dr. med. Julia Kretschmar
Prof. Dr. med. habil. Thomas Körner

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